Lehrerinnen und Lehrer
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Lehrerinnen und Lehrer
Im Fokus
Stationen des Lehrerberufs
Studium und Referendariat erfolgreich absolviert, Probezeit bestehen und schließlich auf Lebenszeit verbeamtet werden – so sieht der idealtypische Weg von Lehrerinnen und Lehrern aus. Mit jeder Lebensphase sind spezifische Absicherungsbedarfe und -ansprüche verbunden. Häufig kommt die Herausforderung hinzu, dass nicht alle Berufswege geradlinig verlaufen, unter anderem weil es Auszeiten und Quereinstiege gibt. Für eine adäquate Beratung sollten Sie mit den maßgeblichen Berufsphasen vertraut sein. Bei verbeamteten Lehrkräften gliedert sich die Laufbahn gemeinhin in vier solcher Phasen:
1. Studium
2. Beamter auf Widerruf (Anwärter / Referendariat)
3. Beamter auf Probe
4. Beamter auf Lebenszeit
Für die Versorgung mit Absicherungsprodukten ist nicht nur wichtig, dass die Lösung der aktuellen Lebensphase entspricht. Sie sollte zudem auch die nachfolgenden Phasen (auch die Pension) mitberücksichtigen und vorausschauend integrieren.
Für Lehrerinnen und Lehrer beginnt das schon im Studium mit einer Anwartschaftsversicherung, die die spätere Aufnahme in die private Krankenversicherung garantiert – auch wenn es zu einer schweren Erkrankung oder einem Unfall kommen sollte. Mit dem Eintritt ins Referendariat und dem Status des „Beamten auf Widerruf“ bzw. Anwärters kommt dann der Zeitpunkt für den Abschluss einer Beihilfeversicherung. Auch eine mögliche Dienstunfähigkeit sollte spätestens nun auf der Agenda stehen und abgesichert werden. Zudem empfiehlt sich eine Privat- und Diensthaftpflichtversicherung schon ab dem Referendariat.
4 Berufsphasen,
4 Personas
Um typische Lebens- und Bedarfssituationen von (angehenden) Lehrerinnen und Lehrern praxisnah-konkret zu verdeutlichen, stellen wir Ihnen drei Personas vor, die Ihre Kundinnen und Kunden sein könnten. Erfahren Sie anhand ihrer jeweiligen Eigenheiten und Herausforderungen, worauf es bei der Beratung und Vermittlung ankommt.
Lehrerpersona 1
Marie / Lehramt-Studentin
Flexibilität und Preis/Leistung entscheiden
- 20 Jahre
- Studiert Lehramt
- Jahreseinkommen: ca. 10.000 € brutto
- Will vor dem endgültigen Berufseinstieg noch die Welt entdecken
- Lediglich Haftpflichtschutz über Eltern vorhanden
- Legt Wert auf Spaß und Freizeitgestaltung
So lebe ich
„In meiner Freizeit treffe ich mich gern mit meinen Freundinnen oder reise mit dem Rucksack um die Welt – wenn ich nicht etwas mit meinem Freund unternehme, mit dem ich gern nach dem Studium zusammenziehen möchte. Dafür reicht mein Budget derzeit leider noch nicht aus. Auch für Versicherungen habe ich kaum Geld übrig. Dabei ist mir insbesondere Gesundheitsvorsorge schon wichtig. Momentan bin ich noch gesetzlich über die Betriebskrankenkasse meiner Eltern mitversichert, die außerdem seit meiner Kindheit eine stationäre Ergänzungsversicherung für mich bezahlen. Dieses Schutzniveau würde ich gern auch nach der Familienversicherung beibehalten, sobald ich als Lehrerin arbeite.“
Herausforderungen für Studenten
Mit dem Studium beginnt für Marie die Zeit, in der sie ihr Leben mehr und mehr selbst organisiert. Für Versicherungsfragen gilt das indes noch nicht, denn die regeln ihre Eltern für sie. Nichtsdestotrotz möchte Marie in dieser Hinsicht nicht blind in ihre Zukunft laufen, sondern schon mal einen Überblick darüber gewinnen, was bald für sie wichtig wird. Vor allem für ihre Gesundheit wünscht sie sich nur das Beste.
Marie sollte nun für ihre Absicherung über folgende Fragen nachdenken:
- Gibt es Vorteile oder ist es sinnvoll, wenn ich mir jetzt schon mit meinem jungen Alter und guten Gesundheitszustand eine Vorsorge zu sichern?
- Was ist, wenn ich als Studentin berufsunfähig werde zum Beispiel durch einen Unfall oder Krankheit?
So unterstützen wir Marie
Für Studierende wie Marie bieten wir die folgenden Absicherungs- und Vorsorgeprodukte an:
Lehrerpersona 2
Charlotte / Referendarin
Auf der Suche nach Sicherheit und Flexibilität
- 24 Jahre
- Studiert Grundschul-Lehramt und hat mit dem Referendariat begonnen (Beamtin auf Widerruf)
- Jahreseinkommen: ca. 18.000 € brutto
- Hat wenig Zeit
- Will vor Allem im Berufsalltag ankommen und auf eigenen Beinen stehen
- Lediglich Haftpflichtschutz
- Legt Wert auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit
So lebe ich
„Das Referendariat gestaltet sich sehr stressig, ich merke, dass ich für die Praxis noch viel zu lernen habe, wenn ich alle Anforderungen wirklich erfüllen will. Für meinen Freund habe ich deshalb gerade nicht viel Zeit, und für Versicherungsfragen eigentlich auch nicht. Doch Sicherheit ist mir schon sehr wichtig, auch deshalb habe ich den Lehrerberuf gewählt. Trotzdem möchte ich flexibel bleiben, und angesichts meines knappen Budgets spielt das Preis-Leistungs-Verhältnis ebenfalls eine Hauptrolle. Das sollten Versicherungstarife, die für mich infrage kommen, berücksichtigen.“
Herausforderungen für Beamte auf Widerruf
Mit dem Ende des Studiums und dem Beginn des Referendariats sind Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr gesetzlich pflichtversichert – weder in der Renten- oder Arbeitslosen- noch in der Krankenversicherung. Sie gelten in der Hinsicht schon als Beamte, ohne aber die vollen Versorgungsansprüche zu haben, was vor allem bei einer Dienstunfähigkeit kritisch werden kann.
Charlotte sollte nun für ihre Absicherung über folgende Fragen nachdenken:
- Wie kann ich mich richtig krankenversichern? Kann und sollte ich mir mit meinen Anwärterbezügen einen Anwärter-Tarif (Beihilfe) leisten?
- Eignen sich infrage kommende Versicherungslösungen auch für die nachfolgenden Berufsphasen (Beamtin auf Probe, auf Lebenszeit)?
- Falls noch keine PKV gewünscht: Sollte der derzeitige Gesundheitszustand mit einer Anwartschaftsversicherung „eingefroren“ werden, damit zwischenzeitlich eintretende Erkrankungen einer PKV nicht im Wege stehen können?
- Was passiert, wenn ich noch als Beamtin auf Widerruf dienstunfähig/berufsunfähig werde?
- Deckt meine private Haftpflichtversicherung auch mein berufliches Risiko ab (Diensthaftpflicht)?
- Welche weiteren Risiken sollten noch finanziell entschärft werden (Unfall, Hausrat …)?
So unterstützen wir Charlotte
Für Beamte auf Widerruf wie Charlotte bieten wir die folgenden Absicherungs- und Vorsorgeprodukte an:
- Beamtenanwärter-Tarife (Beihilfe)
- Dienst-/Berufsunfähigkeitsversicherung
- Altersvorsorge (Pangaea Life Invest, plusrente, Fondsrente, uvm.)
- Private Haftpflicht inkl. Diensthaftpflicht mit Rabatt für den öffentlichen Dienst
- Hausrat
- Pflegevorsorge
Lehrerpersona 3
Marcel /Beamter auf Probe
Sicherheit und Beständigkeit
- 27 Jahre
- Seit 5 Jahren in einer Partnerschaft
- Leben zu zweit in einer Drei-Zimmer-Mietwohnung
- Gemeinsames Jahreseinkommen: ca. 50.000 € brutto
- Schätzen die Sicherheit des Beamtenverhältnisses
- Legen Wert auf gute Work-Life-Balance
- Nutzen aktiv Social Media und andere Onlinemedien
- Wünschen sich in der Finanzvorsorge Transparenz und Nachhaltigkeit
So lebe ich
„Mir ist neben der Planbarkeit des – auch zukünftigen – Einkommens vor allem der Einklang zwischen Beruf und Freizeit wichtig, schon weil ich mich stärker sozial engagieren möchte. Aber auch für Hobbys wie Radfahren sollte genug Zeit bleiben, schließlich ist der Lehrerberuf ziemlich stressig und belastend. Für die nähere Zukunft wünsche ich mir insbesondere, dass mein Einsatzorte in ein und derselben Stadt liegen, da meine Partnerin auch bereits beruflich Wurzeln geschlagen hat. Darüber hinaus möchte ich nachhaltige Vorsorge betreiben, die meiner Individualität flexibel gerecht wird und geringe Kosten mit sich bringt. Ich schaue mich dazu im Netz um, hole aber vor allem Tipps aus dem Kollegium, Freundes- und Familienkreis ein.“
Herausforderungen für Beamte auf Probe
Wenn Lehrer nach dem abgeschlossenen Referendariat in den regulären Dienst eintreten, werden sie in der Regel Beamte auf Probe. Je nach Bundesland dauert diese Phase zwei bis fünf Jahre. Der Dienstherr leistet im Krankheitsfall Beihilfe, sodass eine private Ergänzungsversicherung sinnvoll ist. Kommt es zu einer Dienstunfähigkeit, verliert der Betroffene neben dem Job in den meisten Fällen auch seinen Beamtenstatus und wird in der gesetzlichen Rentenversicherung für die geleisteten Dienstjahre nachversichert – mit ggf. Anspruch auf Erwerbsunfähigkeitsrente. Selbst wenn die DU infolge eines Dienstunfalls eintritt, entspricht die resultierende Versorgung durch den Dienstherrn nicht dem bisherigen Einkommen.
Marcel sollten nun für seine Absicherung über folgende Fragen nachdenken:
- Was passiert, wenn er noch als Beamter auf Probe dienstunfähig/berufsunfähig wird?
- Worauf kommt es bei einer DU-Police an, damit sie auch Beamte auf Probe zuverlässig schützt – Stichwort DU-Klausel?
- Umstellung von dem Anwärter-Tarif auf die privaten Beihilfeversicherung
- Ist meine gewählte Krankenversicherung der richtige Versicherungspartner? (Achtung: Wechsel ist mit Gesundheitsprüfung verbunden)
- Wie sollte diese gestaltet sein, damit sie auch Beamte auf Lebenszeit und schließlich Beamte im Ruhestand optimal absichert?
- Was ist die passende Altersvorsorge für mich?
- Deckt meine private Haftpflichtversicherung auch mein berufliches Risiko ab (Diensthaftpflicht)?
- Welche weiteren Risiken sollten noch finanziell entschärft werden (Unfall, Hausrat …)?
So unterstützen wir Marcel
Für Beamte auf Probe wie Marcel bieten wir die folgenden Absicherungs- und Vorsorgeprodukte an:
- Dienst-/Berufsunfähigkeit
- Beihilfeversicherung (Voll-PKV)
- Altersvorsorge (Pangaea Life Invest, plusrente, Fondsrente, uvm.)
- Private Haftpflicht inkl. Dienst-Haftpflicht mit Rabatt für den öffentlichen Dienst
- Hausrat
- Unfall mit Rabatt für den öffentlichen Dienst (Klassische Unfallversicherung oder ExistenzBudget)
- Bündelprodukte mit Rabatt für den öffentlichen Dienst (SecurFlex oder Meine-eine-Police)
Lehrerpersona 4
Katharina /Beamtin auf Lebenszeit
Privat und beruflich in der Spur – rundum versorgt
- 38 Jahre
- Seit 8 Jahren verheiratet, 2 Kinder (6 und 4 Jahre alt)
- Gymnasiallehrerin
- Lebt mit Familie in Vier-Zimmer-Mietwohnung, Eigenheim ist aber im Bau
- Haushalts-Jahreseinkommen: ca. 140.000 Euro brutto
- Möchte vor allem die Zukunft der Kinder abgesichert wissen
- Legt Wert auf Einklang zwischen Beruf und Familie
- Knappes Zeitbudget infolge des Hausbaus
- Wünscht sich Top-Kundenservice und gute Kommunikation in der Finanzvorsorge
So lebe ich
„Das Leben mit zwei Kindern im Vorschulalter bringt – in Kombination mit dem stressigen Schuldienst – seine Herausforderungen mit sich. Seitdem wir ein eigenes Haus planen und bauen, agiere ich an meinen Grenzen. Doch mit dem Einzug im nächsten Jahr dürfte es entspannter werden, und endlich werde ich mehr Zeit zum Spielen mit den Kindern haben. Angesichts unserer enormen finanziellen Verantwortung als Eltern und Bauherren bin ich heilfroh, über ein sicheres Einkommen zu verfügen. Entsprechend großen Wert lege ich darauf, dass alle relevanten finanziellen Risiken abgesichert sind. Ich wünsche mir dafür nachhaltige und individuelle Lösungen und eine qualifizierte Expertenberatung.“
Herausforderungen für Beamte auf Lebenszeit
Spätestens jetzt sollte eine zu den eigenen Ansprüchen und Wünschen passende private Krankenversicherung abgeschlossen werden, um die Beihilfelücke zu schließen. Geprüft werden sollte unbedingt, inwieweit eine DU-Versorgung durch den Dienstherrn für den angestrebten Lebensstandard ausreicht, gerade wenn durch einen Immobilienerwerb oder -neubau langfristige Verbindlichkeiten bestehen. Zudem empfiehlt es sich, die Risiken der Diensthaftpflicht mit einer entsprechenden Police zu minimieren. Außerdem besteht das wahrscheinlichste Risiko bei der Altersversorgung: die höchstmögliche Versorgung im Ruhestand liegt nämlich bei 71,75% der aktiven Dienstbezüge.
Katharina sollte nun für ihre Absicherung über folgende Fragen nachdenken:
- Wie kann oder sollte ich meine bestehende private Beihilfeversicherung ergänzen (Krankenzusatzversicherung)?
- Wie hoch wird die Versorgung durch den Dienstherrn ausfallen, wenn ich in näherer Zukunft dienstunfähig/berufsunfähig werde?
- Reicht diese Versorgung, um meinen Verpflichtungen nachzukommen und den Lebensstandard zu halten? (Stichwort: Nachversicherung BU/DU)
- Wird auch meine Pension für den Ruhestand reichen, der mir vorschwebt?
- Welche Absicherungen sind für meine Kinder jetzt schon sinnvoll?
- Welche Diensthaftpflichtrisiken bringt mein Beruf mit sich und wie kann ich sie entschärfen?
- Was passiert, wenn ich durch Krankheit oder Unfall zum Pflegefall werde?
- Welche privaten Risiken kann ich mit geeigneten Versicherungen abdecken, von Unfall über Gebäude und Hausrat bis zum Todesfall (RLV)?
So unterstützen wir Katharina
Für Beamte auf Lebenszeit wie Katharina bieten wir die folgenden Absicherungs- und Vorsorgeprodukte an:
- Krankenzusatzversicherungen
- Altersvorsorge
- Haftpflicht inklusive Diensthaftpflicht mit Rabatt für den öffentlichen Dienst
- Hausrat/Wohngebäude
- Gegebenenfalls Bauherrenversicherung, Rohbauversicherung etc.
- Unfall (auch für die Kinder) mit Rabatt für den öffentlichen Dienst (Klassische Unfallversicherung oder ExistenzBudget)
- Risikolebensversicherung
- Bündelprodukte mit Rabatt für den öffentlichen Dienst (SecurFlex oder Meine-eine-Police)
Für Eigenheimbesitzende wie Katharina empfehlen wir auch das Beratungskonzept für die Zielgruppe Eigenheimbesitzende.
Wilfried Pastowski
Verbandsgeschäft
Andre Doeven
Generalagent
Was sind die drei wichtigsten Tipps für die Beratung dieser Zielgruppe?
Wilfried Pastowski: Vom Verkauf her sagt eine alte Vertriebsregel: Die BU folgt der Kranken. Deshalb ist es auch gut, parallel die Krankenversicherung zu bewerben.
Andre Doeven: Lehrerinnen und Lehrer sind für unsere Zukunft da – die Bildung der Kinder. Auch wenn es viele Vorurteile gibt schätz diesen Beruf wie euren eigenen.
Mehr erfahren
Tipps und Know-how für Ihre Beratung
Wenn Sie Ihr Wissen über die Zielgruppe der Lehrerinnen und Lehrer vertiefen und sich fit für die Beratung machen möchten, finden Sie hier weitere hilfreiche, praxisnahe Informationen:
Interview: Thema Bausparen
Mit Immobilienexperte Oliver Miesel
Oliver Miesel
ist Experte im Bereich Immobilienfinanzierung und berät bei uns Kunden, die sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchten. Im Interview hat er uns alles rund um das Thema Bausparen erläutert.
Wie verbreitet/populär sind Bausparverträge unter unseren Kunden? Oder auch allgemein in Deutschland?
Besonders in den letzten fünf bis zehn Jahren ist der Bausparvertrag eines der am häufigsten abgeschlossenen Finanzprodukte gewesen. Denn vor allem als die Zinsen zurück gegangen sind und das Interesse an Immobilien zugenommen hat, sind Bausparverträge wieder richtig populär geworden. Aktuell stagniert diese Entwicklung zwar ein wenig, aber das wird sich voraussichtlich wieder ändern. Außerdem ist es auch heute sinnvoll, einen Bausparvertrag abzuschließen, um sich das jetzige günstige Zinsniveau für die Zukunft zu sichern. Dadurch, dass man relativ frei ist hinsichtlich der Entscheidung, wann und in welcher Höhe man den Vertrag besparen möchte, geht es wirklich erstmal darum, sich jetzt das Recht auf die niedrigen Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt zu „erkaufen“. Besonderheiten, wie das kostenlose Sondertilgungsrecht zum beliebigen Zeitpunkt, das es so bei keinem anderen Finanzprodukt gibt, kommen als Positiv-Argumente hinzu.
Der Bausparvertrag gilt quasi als „Allrounder“ für Kunden, die tatsächlich bauen wollen, andere Vorhaben geplant haben oder auch Unentschlossene. Dennoch: zu welchem Zeitpunkt im Leben würden Sie einen Bausparvertrag empfehlen? In welcher Lebensphase ist Bausparen ein relevantes Thema für unsere Kunden?
Man mag vermuten, der ideale Zeitpunkt, um einen Bausparvertrag abzuschließen, ist zu Beginn des Erwachsenenalters, wenn womöglich das erste Gehalt auf das Konto fließt und vielleicht auch schon der Wunsch besteht, sich in Zukunft eine Immobilie zu kaufen. Doch tatsächlich kann ein Bausparvertrag bereits viel früher abgeschlossen werden, im Prinzip bei der Geburt eines Kindes. Das klingt zwar erstmal ungewöhnlich, für ein Neugeborenes einen Bausparvertrag über 100.000€ abzuschließen, aber wenn man bedenkt, dass nicht selten die Eltern oder Großeltern traditionell zur Geburt eines Kindes ein Sparbuch anlegen, ist ein Bausparvertrag wahrscheinlich die sinnvollere Alternative. Denn statt kaum verzinst zu werden, kann man beim Bausparvertrag dem Kind wenigstens für die Zukunft Zinsen von 1,5% sichern. Die hohe Flexibilität bei den Zeitpunkten und der Höhe der Einzahlungsbeträge ermöglicht es außerdem allen Beteiligten, sich wann immer sie wollen, an der Besparung zu beteiligen.
Zur (Vorbereitung einer) Immobilienfinanzierung gehört sicher nicht nur der Bausparvertrag. Wie fügt sich das Thema Bausparen in den Sparplan eines Kunden ein? Wie geht es mit anderen Bestandteilen unserer „ganzheitlichen Beratung“ einher?
Durch die hohe Flexibilität in der Sparphase des Bausparvertrags, gibt es durchaus clevere Möglichkeiten, diesen mit anderen Produkten (der Bayerischen) zu kombinieren. Denn besonders wenn das Bauvorhaben noch einige Jahre entfernt liegt und man sich einfach erstmal die günstigen Zinsen sichern möchte, um später davon zu profitieren, kann es sich lohnen, den Vertrag jetzt abzuschließen und erstmal geringfügig zu besparen. Mit dem zur Verfügung stehenden Geld investiert man stattdessen erstmal in eine etwas vielversprechendere Anlage. Dies könnte bei uns z.B. ein Pangaea Fonds sein. Dies ist mit etwas mehr Mut zum Risiko verbunden. Aber: Hat man auf diesem Weg aus dem Geld ein bisschen mehr raus geholt, kann man es dann auf den Bausparvertrag einzahlen.
Die Zinsen, die man derzeit auf einen neuen Bausparvertrag bekommt, sind so niedrig, dass sie nicht wirklich als Argument dafür sprechen. Welche Argumente gibt es dennoch, derzeit einen Bausparvertrag abzuschließen?
Es stimmt, dass die Zinsen jetzt lange Zeit gesunken und damit auf einem aktuell sehr niedrigen Niveau sind. Doch neueste Entwicklungen, wie Ankündigungen der US-Notenbank, den Leitzins zu erhöhen, der Ruck, der auch durch den deutschen Bankenmarkt gegangen ist, und die Aufhebung der KfW-Förderung sorgen jetzt wieder für Bewegung und läuten womöglich einen gegenläufigen Trend ein. Ein Bausparvertrag wird also vermutungsweise nie wieder günstiger sein als jetzt – weder vom Kaufpreis noch vom Zinssatz. Wer sich also zukunftsorientiert und zinssicher aufstellen will, da für die nächsten zehn bis 20 Jahre ansteigende Zinsen zu erwarten sind, sollte jetzt einen Bausparvertrag abschließen.
Bausparverträge bieten gewisse Förderungsmöglichkeiten, wie vermögenswirksame Leistungen, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um von diesen Vorteilen zu profitieren? Wer kann welche Förderung in Ansprach nehmen?
Auch wenn hier die staatliche Förderung beworben wird, würde ich von dem Thema Riester-Bausparen in aller Regel abraten. Denn hierbei erwartet einen – wie auch bei der Riester-Rente - die hohe Steuerlast dann nachgelagert, im Rentenalter.
Für Bausparer dagegen eine interessante Fördermöglichkeit sind die vermögenswirksamen Leistungen, die durch den Arbeitgeber angeboten werden. 40€ monatlich können dem Bausparvertrag zugeschossen werden.
Auch die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie sind Förderungen, die man ohne viel Aufwand mitnehmen sollte. Denn mit dem jährlichen Ausfüllen von zwei Formularen, bekommt man hier auf einfache Weise 70 bis 100€ (Wohnungsbauprämie) bzw. 42,30€ (Arbeitnehmersparzulage) obendrauf.
Dies sind zwar vielleicht nur kleine Bonbons und sie sind an Einkommensgrenzen gebunden, aber nachdem diese Grenzen nun angepasst wurden, ist es auch mehr Menschen wieder möglich, davon zu profitieren.
Insgesamt lebt das Bausparen ja aktuell vom Sichern des Zinsniveaus und weniger vom Sparen.
Bei Bausparverträgen gibt es verschiedene Modelle und Tarife. Vom kleinen Volumen, über das Modernisierungs-Wohnsparen bis zum Großvolumen-Wohnsparen. Für wen ist hier was geeignet?
Das Eigenheim-Wohnsparen ist für 99% der Interessenten das Richtige. Aufgrund der verschiedenen Varianten und der Flexibilität ist ein derartiger Tarif für fast alle Bedarfe geeignet. Im Prinzip kann jeder, der ein günstiges Darlehen für eine Immobilie benötigt, ganz unabhängig vom Alter, damit nichts falsch machen. Das Vermögens-Wohnsparen ist eher für diejenigen ohne konkretes Bau-Vorhaben geeignet und eher wie ein Sparbuch zu verstehen.
Interview: Thema Neubau-Finanzierung
Mit Immobilienexperte Daniel Bertram
Daniel Bertram
Daniel Bertram ist Experte im Bereich Immobilienfinanzierung und berät bei uns Kunden auf dem Weg zur eigenen Immobilie. Über die Auswahl einer geeigneten Finanzierung, zugehörige Versicherungsprodukte sowie Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen.
Wie unterstützen wir hier als Bayerische die Kunden im Sinne der ganzheitlichen Beratung? Wie beraten wir unsere Kunden langfristig?
Die Investition in eine Immobilie ist für viele Menschen ein wesentlicher Teil der Altersvorsorge, quasi die „steinerne Rente“, damit man spätestens bei Renteneintritt keine Miete mehr zahlen muss oder vielleicht sogar durch Vermietung einer Wohneinheit noch eine Aufbesserung der Rente hat. Hier braucht man die Notwendigkeit einer langfristigen und ganzheitlichen Beratung wahrscheinlich kaum erklären. Wenn man diese also clever ausführt, hat man über lange Zeit immer das richtige Angebot für den Kunden - undzar nicht nur bei der Absicherung der Immobilie selbst.
Insbesondere bei der Finanzierung der Immobilien können wir durch eine riesige Auswahl an Banken für das genau auf den Kunden abgestimmte Konzept, die bestmöglichen Konditionen ermitteln. Das bedeutet, der Kunde zahlt weniger Zinsen und kann mehr Geld für die Rückzahlung des Kredits verwenden. Im Umkehrschluss bedeutet dies, es darf auch eine etwas teurere Immobilie ins Auge gefasst werden.
Bezogen auf die Absichrung passt meiner Meinung nach für Immobilienbesitzer am besten die MeP (Meine-eine-Police). Diese sieht im Mittelpunkt den Menschen, der in seiner eigenen Immobilie wohnt und diese mitsamt der Familie absichern möchte.
Warum sollte der Kunde über uns, als Versicherung, eine Immobilien-Finanzierung anstoßen? Wie greifen Finanzierung und Vorsorge hier ineinander?
Wie schon zuvor erwähnt, ist eine Immobilie ganz klar Teil der Vorsorge des Kunden. Wer eine abgezahlte Immobilie hat, braucht im Alter keine Miete mehr zahlen oder kann diese vermieten und erhält in Form der Miete ein monatliches Einkommen.
Hierbei ist es vor allem im Kundeninteresse, wenn alle seine finanziellen Themen von EINEM Berater begleitet werden. Stückwerk im Sinne eines „Berater-Flickenteppichs“ bringt hier niemandem etwas – schon gar nicht den Kunden. Wir als Versicherung sind ein Bankenunabhängiger Finanzierungspartner und haben somit stets einen neutralen Blick auf die Banken.
Welche Versicherungen sollten mit einer Immobilienfinanzierung einhergehen oder werden vielleicht sogar von der Bank gefordert?
Im besten Falle hat der Kunde alle Risiken abgesichert, die finanzielle Nachteile mit sich bringen können und wodurch die Mittel, die für die Immobilienfinanzierung eingeplant wurden, nicht mehr aufgebracht werden könnten. Zusammengefasst geht es hier um die Einkommens- und Hinterbliebenenabsicherung. Beispiele für die wichtigsten Versierungsprodukte in diesem Zusammenhang sind also die Haftpflichtvesicherung, Risikolebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, Pflegeversicherung und Unfallversicherung.
Ein anderes Thema ist die Absicherung des Vermögenswertes "Immobilie", der ab Baubeginn geschaffen wird. Weil auch die Bank, die das Objekt finanziert, hier auf der sicheren Seite sein will, wird eine Wohngebäudeversicherung in der Regel von der Bank zwingend verlangt.
Die Zinsen waren in den letzten Jahren sehr niedrig. Die Chancen, eine (bezahlbare) Immobilie zu bekommen, aber leider auch. Raten Sie jedem dazu, sich ein Eigenheim zuzulegen oder gibt es auch Voraussetzungen, unter denen es sinnvoller ist, Mieter zu bleiben?
Meiner Meinung nach ist Immobilieneigentum im Prinzip für jeden Menschen ein wichtiges Thema - gerade weil es Teil der Altersvorsorge ist. Sofern man sich mit dem Kauf der Immobilie aber finanziell übernimmt oder an seine Grenzen geht, sollte man vielleicht lieber Mieter bleiben. Denn es gibt ja auch noch andere Wege finanziell vorzusorgen.
Beim Immobilienerwerb sind die meisten Deutschen im Durchschnitt um die 40 Jahre alt. Aber wir sollten ja nicht erst in dem Alter mit unseren Kunden in Kontakt treten. Ab wann begleiten Sie unsere Kunden auf dem Weg zur eigenen Immobilie? Wie gehen Sie vor? Erstellen Sie mit ihnen einen Sparplan zum Vermögensaufbau für die Immobilie?
Dazu gibt es eigentlich kein passendes Alter. Der Ansatz "je früher desto besser" kann natürlich auch in diesem Bereich seine Vorteile mitbringen. In der Tat sind die meisten meiner Kunden aber im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Und im ersten Termin haben IMMER sie den Hauptredeanteil. Ich lasse mir ausführlich das Immobilien-Vorhaben erklären, höre gut zu, hinterfrage Intentionen: Zu welchem Zweck soll die Immobilie erworben werden? Wo sehen die Kunden sich selbst in 10, 15 oder 20 Jahren? Auf der Grundlage dieser Informationen spreche ich dann über die Finanzierungsmöglichkeiten.
Wenn jemand gleich oder zeitnah kaufen möchte, unterstützen wir dann natürlich in Sachen Finanzierung aber auch bei der Objektsuche. Unsere Begleitung kann jedoch auch recht früh anfangen. Sind die Kunden finanziell noch nicht soweit aufgebaut, dass sie die Immobilie bereits erwerben können, haben aber die feste Absicht einmal Immobilienbesitzer zu werden, dann sprechen wir über einen individuellen Sparplan.
Wenn man beim Neubau schon die Möglichkeit hat, die Immobilie selbst zu konfigurieren, ist es ratsam, längerfristig zu planen und z.B. die Familienplanung schon jetzt zu berücksichtigen. Macht es aus Ihrer Sicht Sinn, auch gleich so zu bauen, dass ein Teil des Hauses später als separate Wohnung vermietet werden könnte?
Sofern die Kunden so langfristig denken und planen, und sich vorstellen können, auch nach dem Auszug möglicher Kinder in der Immobilie zu bleiben, macht das auf jeden Fall Sinn. Allerdings bleibt auch die Frage, ob der Kunde sich dies leisten kann und erstmal das passende Grundstück dafür vorhanden ist, auf dem die gewünschte Bauweise auch zulässig ist. Die meisten Kunden sind heutzutage fast schon froh, wenn Sie überhaupt eine Immobilie finden.
Neubauten werden in aller Regel nach aktuellen gesetzlichen und ökologischen Standards gebaut. Welche Förderungen und Sonderkredite können Käufer hierbei in Anspruch nehmen? Und was gilt es zu beachten – Stichwort KfW-Darlehen?
Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten von Förderung, die man beantragen kann. Die Fördermöglichkeiten sind auch immer Teil der Beratung, da die Kunden damit teilweise erhebliche Einsparungen im Zins und in der Rate haben können.
- Von der KfW gibt es zinsvergünstigte Darlehen und Zuschüsse für Immobilen, die den KfW-Standards entsprechen.
- Von Banken gibt es Zinsnachlässe für einen günstigen Energiebedarf.
- Von den Landesbanken gibt es sogenannte Eigenheimzulagen für Immobilienkäufer (mit Einkommensgrenzen).
- Und von den Gemeinden gibt es teilweise Grundstücke, die im sogenannten „Einheimischen Modell“ vergeben werden. Das bedeutet, einkommensschwächere Haushalte aus der Region bekommen die Grundstücke vergünstigt.
Allerdings muss man berücksichtigen, dass das Thema Förderungen natürlich durch politische Entscheidungen beeinflusst bzw. bestimmt wird und sich daher immer sehr schnelle Änderungen ergeben können. Insofern ist das hier und heute Geäußerte vielleicht morgen schon wieder hinfällig und es umso wichtiger, sich gut informiert zu halten.
Corona und damit verbundene Lieferengpässe oder Ausfälle von Arbeitern führen aktuell vielfach dazu, dass Neubauten erst wesentlich später fertiggestellt werden können als geplant. Wie wirkt sich das auf die vereinbarte Finanzierung aus?
Verzögerungen im Bau sollten immer mit einkalkuliert werden. Das haben wir auch schon vor Corona so gehalten. Beim Neubau achten wir daher immer darauf, dass die Kunden eine Finanzierung erhalten, bei der die bereitstellungszinsfreie Zeit mindestens 12 Monate beträgt. Diese vereinbarte Dauer zu Beginn einer Finanzierung ist die Zeit, die der Kunde hat, um den Kredit (nach Baufortschritt) abzurufen ohne, dass er auf den noch nicht abgerufenen Teil einen sogenannten Bereitstellungszins zahlt. Dies sollte man in der Finanzierung eines Bauvorhabens immer mit dem Kunden besprechen, um ihn auf diese mögliche Situation hinzuweisen und ggf. davor zu schützen. Denn schließlich möchten wir nicht, dass dem Kunden für die Bereitstellung noch nicht abrufbarer Gelder vermeidbare Kosten entstehen.