Menschen im Öffentlichen Dienst



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Die Menschen im Öffentlichen Dienst 

Zahlen, Daten, Fakten und ihr Kundenlebenszyklus

Treue Zielgruppe mit hoher Kaufkraft

Knapp fünf Millionen Menschen stehen hierzulande in Diensten von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen. Wegen ihrer Jobsicherheit und hohen Kaufkraft stellen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes eine stark umworbene Zielgruppe dar. Insbesondere die mehr als 1,7 Millionen Beamtinnen und Beamten benötigen für ihre einzigartigen Absicherungs- und Vorsorgebedarfe kundige Beratung und passgenaue Produkte. Wer sie ihnen verschafft, kann in der Regel auf langjährige Kundenloyalität bauen.

Beschäftigte im öffentlichen Dienst …

… nach Arbeitgeber

Quelle: DSGV (Die Deutschen und ihr Geld - Vermögensbarometer 2022)

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... nach Bundesland

Quelle: dbb beamtenbund und tarifunion – „Monitor öffentlicher Dienst 2022“

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Viel mehr als Lehrer und Polizisten

Wer Beamte in Finanz- und Vorsorgefragen betreut, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Lehrkräfte und Polizisten zum Kundenkreis zählen. Fast jede dritte Stelle im öffentlichen Dienst entfällt auf Schulen und Hochschulen, 14 Prozent auf Sicherheit und Justiz. Doch daraus folgt: Mehr als die Hälfte der ÖD-Beschäftigten ist in anderen Bereichen tätig, von sozialer Sicherung über den politischen Apparat bis hin zur Finanzverwaltung.


Wo die ÖD-Beschäftigten arbeiten (in %)

Quelle: Destatis, 2023

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Beamte sind nicht gleich Beamte

Neben der grundlegenden Unterscheidung zwischen Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes gibt es auch innerhalb der Beamtenschaft verschiedene Phasen. Sie bestimmen darüber, wie umfangreich die Person jeweils abgesichert ist. Gemeinhin versteht man unter „Beamten“ die Beamten auf Lebenszeit. Das ist jedoch nur eine, wenn auch die längste Phase, im Dienstverhältnis der meisten Beamten. Dieser Phase geht bei sehr vielen Laufbahnen eine Verbeamtung auf Widerruf (Anwärter) und eine Verbeamtung auf Probe voraus. Nach der aktiven Dienstzeit folgt die Zeit im Ruhestand, die auch mit einem speziellen Absicherungsbedarf einhergeht.

Unabhängig davon ist die Beamtenschaft in vier Laufbahngruppen gegliedert, die über die Besoldungshöhe – und damit mittelbar über die Vorsorge- und Absicherungsanforderungen – mitbestimmen: einfacher / Qualifizierungsebene 1 (i. d. R. Besoldungsgruppen A2 bis A5), mittlerer / Qualifizierungsebene 2 (A6 bis A9), gehobener / Qualifizierungsebene 3 (A9 bis A13) und höherer Dienst / Qualifizierungsebene 4 (A13 bis A16).

Beamte auf
Widerruf

Ausbildungszeit, Start in die Beamtenlaufbahn – als Anwärter bzw. Referendar im Vorbereitungsdienst

Beamte auf
Probe

Nach der Ausbildung wird die Eignung in der Probezeit für meist max. fünf Jahre überprüft

Beamte auf
Lebenszeit

Unbefristete Beamtenschaft, die mit Aushändigung der Ernennungsurkunde beginnt

Beamte im
Ruhestand

Im Ruhestand erhalten Pen­sionäre max. 71,75 % der ruhe­gehaltfähi­gen Dienst­bezüge

Rundum abgesichert? Mitnichten!

Oft trifft man auf das Gerücht, dass Vater Staat in allen Lebenslagen für seine Beschäftigten sorge, komme, was wolle. Beamte gelten als umfassend abgesichert. Doch die Realität sieht anders aus. Je nach individuellem Status kann beispielsweise eine dauerhafte Berufsunfähigkeit (BU) deutliche finanzielle Einbußen bis hin zum sozialen Absturz zur Folge haben. Bei Beamten spricht man von Dienstunfähigkeit (DU) – doch Achtung: Für die Feststellung einer DU gelten nicht dieselben Kriterien wie bei einer BU! Der zweite große Absicherungsbereich liegt in der Krankenversicherung. Beamte erhalten vom Dienstherrn eine sogenannte Beihilfe: Sie übernimmt 50 bis 80 Prozent der anfallenden Kosten für medizinische Versorgung – je nach Bundesland und individuellem Status. Den Rest müssen die Beamten privat bezahlen, wofür sie in der Regel eine private Restkostenversicherung (Beihilfeversicherung) abschließen. Ausnahmen bilden Berufsfeuerwehrleute, Feuerwehrbeamte und Soldaten, deren Gesundheitsversorgungskosten der Staat komplett übernimmt.

Sinnvoll ist zudem eine Diensthaftpflichtversicherung. Sie springt ein, wenn ein Geschädigter oder der Dienstherr bei einem Beamten für einen Schaden Regress nimmt, der im Rahmen der Berufsausübung entstanden ist. Auch ob die Altersversorgungsansprüche für den angestrebten Lebensstandard ausreichen, sollte grundsätzlich geprüft werden. Oftmals werden die Auswirkungen von Eltern- und Teilzeitphasen oder auch die Besteuerung unterschätzt. Wer 40 Jahre Vollzeitdienst macht erzielt den max. Versorgungssatz von 71,75%. Beamtinnen erreichen jedoch im Durchschnitt lediglich knapp über 50% Versorgungssatz. Und schließlich empfehlen sich je nach Tätigkeitsprofil und Risikoexposition eine Rechtsschutz- und eine private Unfallversicherung.

Personas in der Zielgruppe

Merkmale unserer ÖD-Kundinnen und -Kunden in unterschiedlichen Lebensphasen (= Personas)

Wie der einführende Überblick schon gezeigt hat, gibt es wesentliche Statusunterschiede zwischen verschiedenen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Die erforderliche und gewünschte Absicherung und Vorsorge einer jungen Lehramtsstudentin gestalten sich anders als die einer verbeamteten, verheirateten Lehrerin in mittleren Jahren. Wieder ganz anders sehen die Ansprüche und Bedarfe eines quereingestiegenen Zeitsoldaten aus. Um Ihnen die Lebenssituationen, Beweggründe, Werte, Ziele und Entscheidungsfaktoren wichtiger Teilzielgruppen näherzubringen, haben wir sie in Personas aggregiert. Diese typischen Vertreter verschiedener Lebensphasen veranschaulichen plastisch, wie die Zielgruppe „tickt“, was sie erwartet und erhofft – und wo Bedarf und Interesse an Absicherungs- und Vorsorgelösungen bestehen.

Lehrer

Marie (20 Jahre)

Studentin Lehramt

Wohnt aus Kostengründen noch bei ihren Eltern, hat einen festen Freund, treibt regelmäßig Sport, vor allem Yoga, ernährt sich überwiegend vegetarisch, lebt gesundheitsbewusst.

Jahresgesamtbudget (Minijob, BAföG etc.):

ca. 10.000 € brutto

Charlotte (24 Jahre)

Grundschul-Referendarin

Hat wenig Zeit und wenig Einkommen, möchte noch die Welt entdecken, plant mit ihrem Partner eine gemeinsame Zukunft, legt Wert auf Nachhaltigkeit.

Jahreseinkommen:

ca. 18.000 € brutto

Marcel (27 Jahre)

Lehrer

Lebt mit seiner Partnerin gemeinsam in einer Drei-Zimmer-Mietwohnung, möchte nach seiner Verbeamtung auf Lebenszeit Eigentum erwerben, strebt nach Sicherheit und Beständigkeit wie auch nach Work-Life- Balance.

Jahreseinkommen:

ca. 50.000 € brutto

Katharina (38 Jahre)

Gymnasiallehrerin

Seit 8 Jahren verheiratet, 1 Kind, das Eigenheim im Grünen befindet sich aktuell im Bau, neben Sicherheit für die Zukunft ihres Kindes kommt es ihr auf den Einklang von Beruf und Familie an.

Jahreseinkommen (gemeinsam mit Ehemann):

ca. 140.000 € brutto

Soldaten

Lotta (21 Jahre)

Offiziersanwärterin/
Medizinstudentin

„Erst grün, dann weiß“: ist seit 3 Jahren bei der Bundeswehr, strebt eine Karriere an den besten Kliniken Deutschlands an, derzeit Single, möchte später Beruf und Familie verbinden können, ist umweltbewusst.

Jahreseinkommen:

ca. 30.000 € brutto

Thorsten (30 Jahre)

Zeitsoldat/Programmierer

Vor 4 Jahren per Quereinstieg zur Bundeswehr gekommen, Unteroffizier, schätzt die Sicherheit und das gute Gehalt, technik­begeistert, verpartnert ohne Kinder, legt Wert auf Kameradschaft, Disziplin und Pflichtbewusstsein.

Jahreseinkommen:

ca. 44.400 € brutto

Martin (32 Jahre)

Berufssoldat/
Zugführer in Panzerkompanie

Seit 14 Jahren bei der Bundeswehr, Führungsverantwortung, verheiratet, 2 Kinder, mit denen er viel Zeit verbringt und die er gut abgesichert wissen möchte, sensibel für die Risiken seines Berufs.

Jahreseinkommen

ca. 51.000 € brutto

Das ABC der Beamtensprache

Der öffentliche Dienst und das Beamtenrecht kennen vielerlei Fachbegriffe, von denen Außenstehende noch nie gehört haben. Wenn Ihnen ein solcher Begriff Rätsel aufgibt oder Sie sich einfach mal überblicksartig einlesen möchten, dann schauen Sie einfach in unser Beamten-ABC. Dort erläutern wir von „Amt“ bis „Zweitvertragsregelung“ kurz und knackig, was sich hinter den gebräuchlichen Fachwörtern verbirgt.

Interview: Thema Bausparen

Mit Immobilienexperte Oliver Miesel

Oliver Miesel

ist Experte im Bereich Immobilienfinanzierung und berät bei uns Kunden, die sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchten. Im Interview hat er uns alles rund um das Thema Bausparen erläutert.

Wie verbreitet/populär sind Bausparverträge unter unseren Kunden? Oder auch allgemein in Deutschland?

Besonders in den letzten fünf bis zehn Jahren ist der Bausparvertrag eines der am häufigsten abgeschlossenen Finanzprodukte gewesen. Denn vor allem als die Zinsen zurück gegangen sind und das Interesse an Immobilien zugenommen hat, sind Bausparverträge wieder richtig populär geworden. Aktuell stagniert diese Entwicklung zwar ein wenig, aber das wird sich voraussichtlich wieder ändern. Außerdem ist es auch heute sinnvoll, einen Bausparvertrag abzuschließen, um sich das jetzige günstige Zinsniveau für die Zukunft zu sichern. Dadurch, dass man relativ frei ist hinsichtlich der Entscheidung, wann und in welcher Höhe man den Vertrag besparen möchte, geht es wirklich erstmal darum, sich jetzt das Recht auf die niedrigen Zinsen zu einem späteren Zeitpunkt zu „erkaufen“. Besonderheiten, wie das kostenlose Sondertilgungsrecht zum beliebigen Zeitpunkt, das es so bei keinem anderen Finanzprodukt gibt, kommen als Positiv-Argumente hinzu.

Der Bausparvertrag gilt quasi als „Allrounder“ für Kunden, die tatsächlich bauen wollen, andere Vorhaben geplant haben oder auch Unentschlossene. Dennoch: zu welchem Zeitpunkt im Leben würden Sie einen Bausparvertrag empfehlen? In welcher Lebensphase ist Bausparen ein relevantes Thema für unsere Kunden?

Man mag vermuten, der ideale Zeitpunkt, um einen Bausparvertrag abzuschließen, ist zu Beginn des Erwachsenenalters, wenn womöglich das erste Gehalt auf das Konto fließt und vielleicht auch schon der Wunsch besteht, sich in Zukunft eine Immobilie zu kaufen. Doch tatsächlich kann ein Bausparvertrag bereits viel früher abgeschlossen werden, im Prinzip bei der Geburt eines Kindes. Das klingt zwar erstmal ungewöhnlich, für ein Neugeborenes einen Bausparvertrag über 100.000€ abzuschließen, aber wenn man bedenkt, dass nicht selten die Eltern oder Großeltern traditionell zur Geburt eines Kindes ein Sparbuch anlegen, ist ein Bausparvertrag wahrscheinlich die sinnvollere Alternative. Denn statt kaum verzinst zu werden, kann man beim Bausparvertrag dem Kind wenigstens für die Zukunft Zinsen von 1,5% sichern. Die hohe Flexibilität bei den Zeitpunkten und der Höhe der Einzahlungsbeträge ermöglicht es außerdem allen Beteiligten, sich wann immer sie wollen, an der Besparung zu beteiligen.

Zur (Vorbereitung einer) Immobilienfinanzierung gehört sicher nicht nur der Bausparvertrag. Wie fügt sich das Thema Bausparen in den Sparplan eines Kunden ein? Wie geht es mit anderen Bestandteilen unserer „ganzheitlichen Beratung“ einher?

Durch die hohe Flexibilität in der Sparphase des Bausparvertrags, gibt es durchaus clevere Möglichkeiten, diesen mit anderen Produkten (der Bayerischen) zu kombinieren. Denn besonders wenn das Bauvorhaben noch einige Jahre entfernt liegt und man sich einfach erstmal die günstigen Zinsen sichern möchte, um später davon zu profitieren, kann es sich lohnen, den Vertrag jetzt abzuschließen und erstmal geringfügig zu besparen. Mit dem zur Verfügung stehenden Geld investiert man stattdessen erstmal in eine etwas vielversprechendere Anlage. Dies könnte bei uns z.B. ein Pangaea Fonds sein. Dies ist mit etwas mehr Mut zum Risiko verbunden. Aber: Hat man auf diesem Weg aus dem Geld ein bisschen mehr raus geholt, kann man es dann auf den Bausparvertrag einzahlen.

Die Zinsen, die man derzeit auf einen neuen Bausparvertrag bekommt, sind so niedrig, dass sie nicht wirklich als Argument dafür sprechen. Welche Argumente gibt es dennoch, derzeit einen Bausparvertrag abzuschließen?

Es stimmt, dass die Zinsen jetzt lange Zeit gesunken und damit auf einem aktuell sehr niedrigen Niveau sind. Doch neueste Entwicklungen, wie Ankündigungen der US-Notenbank, den Leitzins zu erhöhen, der Ruck, der auch durch den deutschen Bankenmarkt gegangen ist, und die Aufhebung der KfW-Förderung sorgen jetzt wieder für Bewegung und läuten womöglich einen gegenläufigen Trend ein. Ein Bausparvertrag wird also vermutungsweise nie wieder günstiger sein als jetzt – weder vom Kaufpreis noch vom Zinssatz. Wer sich also zukunftsorientiert und zinssicher aufstellen will, da für die nächsten zehn bis 20 Jahre ansteigende Zinsen zu erwarten sind, sollte jetzt einen Bausparvertrag abschließen.

Bausparverträge bieten gewisse Förderungsmöglichkeiten, wie vermögenswirksame Leistungen, Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um von diesen Vorteilen zu profitieren? Wer kann welche Förderung in Ansprach nehmen?

Auch wenn hier die staatliche Förderung beworben wird, würde ich von dem Thema Riester-Bausparen in aller Regel abraten. Denn hierbei erwartet einen – wie auch bei der Riester-Rente - die hohe Steuerlast dann nachgelagert, im Rentenalter.
Für Bausparer dagegen eine interessante Fördermöglichkeit sind die vermögenswirksamen Leistungen, die durch den Arbeitgeber angeboten werden. 40€ monatlich können dem Bausparvertrag zugeschossen werden.
Auch die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie sind Förderungen, die man ohne viel Aufwand mitnehmen sollte. Denn mit dem jährlichen Ausfüllen von zwei Formularen, bekommt man hier auf einfache Weise 70 bis 100€ (Wohnungsbauprämie) bzw. 42,30€ (Arbeitnehmersparzulage) obendrauf.

Dies sind zwar vielleicht nur kleine Bonbons und sie sind an Einkommensgrenzen gebunden, aber nachdem diese Grenzen nun angepasst wurden, ist es auch mehr Menschen wieder möglich, davon zu profitieren.

Insgesamt lebt das Bausparen ja aktuell vom Sichern des Zinsniveaus und weniger vom Sparen.

Bei Bausparverträgen gibt es verschiedene Modelle und Tarife. Vom kleinen Volumen, über das Modernisierungs-Wohnsparen bis zum Großvolumen-Wohnsparen. Für wen ist hier was geeignet?

Das Eigenheim-Wohnsparen ist für 99% der Interessenten das Richtige. Aufgrund der verschiedenen Varianten und der Flexibilität ist ein derartiger Tarif für fast alle Bedarfe geeignet. Im Prinzip kann jeder, der ein günstiges Darlehen für eine Immobilie benötigt, ganz unabhängig vom Alter, damit nichts falsch machen. Das Vermögens-Wohnsparen ist eher für diejenigen ohne konkretes Bau-Vorhaben geeignet und eher wie ein Sparbuch zu verstehen.

Quelle: IfD Allensbach

Quelle: Destatis, 2023

Quelle: dbb beamtenbund und tarifunion – „Monitor öffentlicher Dienst 2022“